AKML: Lebhafte Diskussion über Künstliche Intelligenz

April-Vortrag mit Prof. Axel Niendorf: Digitalisierung in der Pathologie

München. Künstliche Intelligenz kann in der Pathologie durchaus zur erfolgreichen Diagnose von Krankheiten beitragen, das ist das Fazit von Prof. Dr. med. Axel Niendorf. Der erfahrene Pathologe aus Hamburg beleuchtete am 16. April 2024 bei seinem Vortrag im Rahmen der AKML-Reihe des VDE die Chancen und Risiken, die digitale Techniken in der Pathologie mit sich bringen können.

Vor allem in der Krebsdiagnostik könne KI die Arbeit in der Pathologie entscheidend unterstützen, so Niendorf. Er zeigte dem Publikum im Saal und auch den Online-Teilnehmern mikroskopische Gewebeschnitte, die durch Krebszellen Veränderungen aufweisen. Diese Abweichungen können durch digitale Techniken einfacher und schneller erkannt werden. Nach Ansicht von Niendorf könnte KI damit ein wichtiges Werkzeug in der Pathologie werden. Im Anschluss an seinen Vortrag kam im Saal eine lebhafte Diskussion auf.

Die von Niendorf geleitete Pathologie Hamburg-West GmbH ist ein Institut für Histologie, Zytologie und molekulare Diagnostik und hat sich auf die Diagnose des Mammakarzinoms spezialisiert. Der Professor war früher zudem als Dozent an der Universität Hamburg tätig.

Der Arbeitskreis Medizintechnik & LifeScience Electronic (AKML) des VDE führt seine Vortragsreihe in diesem Jahr größtenteils wieder als Präsenz-Veranstaltungen in München durch – zusätzlich werden die Vorträge auch online übertragen. Lediglich auf die frischen bayerischen Brezen müssen die Teilnehmer an den Bildschirmen verzichten. Die gibt es nur vor Ort.

Die AKML-Vorträge 2024 stehen unter dem Motto „SOS – Rettet Technik die Medizin?“

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.


Auftakt der Veranstaltungsreihe 2024 des VDE-AKML
„SOS – Rettet Technik die Medizin?“

Veranstaltungsreihe startet mit Austausch zum Thema „Vom Gesundheitsmagazin zur KI-gestützten Diagnose und Therapie“

München. Der Frage „SOS – Rettet Technik der Medizin?“ geht Prof. Dr. Bernhard Wolf, TU München und Steinbeis-Transferzentrum Medizinische Elektronik und Lab on Chip-Systeme und Vorsitzender des CARE REGIO Beirats, in der diesjährigen Veranstaltungsreihe des von ihm initiierten Arbeitskreises Medizintechnik & LifeScience Electronic (AKML) des VDE nach.

Zum Auftakt der Vortragsreihe sprach Prof. Dr. Bernhard Wolf am 13. März 2024 mit Klaus Schneider, Redakteur beim Bayerischen Rundfunk und Kenner der Gesundheitsbranche, über das Thema „Vom Gesundheitsmagazin zur KI-gestützten Diagnose und Therapie“. Die Veranstaltung fand hybrid, sowohl in Räumen des Bayerischen Gesundheitsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention als auch online via Zoom, statt. In der Diskussion wurde zunächst der Medizinermangel thematisiert. Die Herausforderungen reichten von einer alternden Gesellschaft über einer steigenden Patientenzahl in Praxen bis hin zur Herausforderung, persönliche Betreuung in adäquater Form zu gewährleisten. Laut Prof. Wolf gäbe es positive Ansätze wie MedGate in der Schweiz und sogenannte Therapiebusse mit ärztlicher Betreuung, die dem Ärztemangel entgegenwirken sollen. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob Systeme, die auf künstlicher Intelligenz KI basieren, diese Lücke füllen könnten. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass KI in einigen Bereichen wie Pathologie nützlich sein kann, den persönlichen Kontakt aber nicht ersetzt. Diskutiert wurden auch Datenschutz und -sicherheit, ethische Bedenken sowie Kosten. Im Gespräch wurden darüber hinaus auch Vorbehalte hinsichtlich des kommerziellen Einflusses auf KI geäußert und die Notwendigkeit einer soliden Datenstruktur betont. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass KI ergänzend zur „sprechenden Medizin“ eingesetzt werden sollte, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten.

Die weiteren Vorträge der AKML-Reihe nehmen sich der Themen Digitalisierung in der Pathologie, Wearables, der KI in der Allgemeinmedizin, der Sensorischen Assistenz sowie des reBeat-Herzunterstützungssystems an. Außerdem stellt der leitende Ministerialrat im Bayerischen Gesundheitsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention, Andreas Ellmaier, in der zweiten Jahreshälfte die SEE-Studie (Social-Economic-Environmental) zur Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern vor.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.

17.04.2024