Den Innovationsstau auflösen!
Sensoren für die Bioanalytik bieten jede Menge Möglichkeiten zur Diagnose. Und sie können für eine schnelle Heilung mit möglichst geringen Nebenwirkungen sorgen. Werden Sensoren beispielsweise in Implantaten verbaut, ergeben sich vielversprechende Ansätze bei der personalisierten Behandlung von Tumoren.
So hat unser Steinbeis-Transferzentrum ein knopfgroßes elektronisches Implantat entwickelt, das mit einem Sauerstoff-Sensor, einem Akku, miniaturisierter Elektronik und einer Funkeinheit versehen ist. Bei Bedarf kann auch ein Wirkstofftank hinzukommen. Wird die Technologie in unmittelbarer Nähe eines Tumors implantiert, können die Messdaten wichtige Informationen über die Aktivitäten des Tumors liefern.
Das Wachstum bösartiger Tumoren geht mit einer Sauerstoff-Mangelversorgung von Zellen und abnormen metabolischen Prozessen einher. Detektiert der im Implantat verbaute Sensor einen Sauerstoffmangel, lässt das auf ein Tumorwachstum schließen. Außerdem ermöglichen die vom Sensor erfassten Daten eine individualisierte und exakt dosierte Behandlung, wobei in vivo erfasste Langzeitmessungen auch die Basis für weitere Therapieschritte sein können.
Enabler-Technologien verfügen also über das Potenzial, die Medizintechnik umzugestalten. Trotzdem sind einschlägige Investitionen im Moment noch rar. Schließlich haben die auf Mikroelektronik basierenden Technologien ihren Preis. Nicht selten fehlt den Entscheidern aber auch schlichtweg die Motivation, in neue Technologien zu investieren, stattdessen werden bereits eingeführte low cost Systeme als ausreichend eingestuft. Dabei steht fest: Investitionen in Entwicklungen lohnen sich! Kooperationen mit geeigneten Partnern steht das Steinbeis-Transferzentrum Medizinische Elektrotechnik und Lab on Chip-Systeme somit sehr offen gegenüber.
02.11.2021